03 novembre 2006

Adam und Eva, Albrecht Dürer, 1507.





Mit den beiden Gemälden von Adam und Eva hat Dürer die ersten lebensgroßen Akte der deutschen Malerei geschaffen. Er hat sich dabei vor allem auf die Proportionen des menschlichen Körpers konzentriert, dessen Größe auf die mit neun multiplizierte Höhe des Kopfes geschätzt wird, während die Größe der Personen auf einem zuvor angefertigten Kupferstich (1504) zu demselben Thema die mit acht multiplizierte Höhe des Kopfes ausmacht.





Bei seiner Rückkehr nach Nürnberg 1507 malt Dürer die beiden Gemälde Adam und Eva. Während der 1504 zu demselben Thema angefertigte Kupferstich ein aus Geraden und Kreisen bestehendes System von höchster mathematischer Präzision aufweist, verkörpern die beiden Akte aus dem Prado ein klassisches Schönheitsideal. Mit ihren fließenden Konturen und der Instabilität ihrer Haltung geht eine an die Gotik erinnernde Sinnlichkeit von ihnen aus und stellen die Vorläufer des Manierismus dar, der später von Cranach und Baldung Grien aufgegriffen wird.